Im Mai Natursteinmauer anlegen
Eine Mauer ist ein ganz besonderer Lebensraum, der normalerweise nicht zur Grundausstattung eines kleineren Gartens gehört, aber spezifischen Pflanzen- und Tierarten Lebensräume bietet. Optimal sind Gartenmauern aus behauenen oder unbehauenen Natursteinen, die meist ohne Mörtel aufgeschichtet werden. Ein solches „Steingebilde“ erweist sich als ein kompliziert aufgebautes Mosaik verschiedener Kleinlebensräume, die je nach Alter, Substrat (Boden), Lückigkeit und Ausrichtung der Mauer eine oft reichhaltige Flora und Fauna beherbergen. In Abhängigkeit der Ausrichtung (Aufheizung durch das Sonnenlicht), material, Oberflächenbeschaffenheit und Neigung dienen Mauern als Lebensraum für verschiedene Tierarten. Wichtig ist die infolge des Alterns vergrößernde Strukturvielfalt. In den Mauerfugen und Spalten findet mit zunehmendem Alter eine „Bodenbildung“ (Feinstaub, Humus) und die Ansiedelung von Algen, Flechten, Moosen und weiteren Pflanzen statt. Meist sind diese Lebensräume (Habitate) nährstoff- und wasserarm, der oft hohe pH-Wert bei neu gebauten Mauern sinkt rasch ab. Nach ihrer Herkunft sind die in diesem Habitat lebenden Tiere vielfach primäre Felsbewohner, Bewohner von Steilaufschlüssen, Schutthalden oder Höhlen.