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Wildbienen

im eigenen Garten oder Balkon

Teil 3 – Geeignete Habitate anbieten

Hornisse beim Baustoffsammeln
Hornisse beim Baustoffsammeln

Wildbienen nisten an vielfältigen Orten. Neben einem reichen Blütenangebot, sind geeignete Nesthabitate für die Fortpflanzung der Wildbienen wichtig. Dabei bedeutet der Begriff Habitate nicht nur, dass geeignete Brutplätze vorhanden sind, sondern auch, dass für den Nestbau geeignetes Material und Wasser von den Insekten gefunden werden kann. Viele Bienenarten haben Ihr Nest an Stellen in der näheren oder weiteren Umgebung, suchen sich aber ihr Baumaterial an ganz anderen Standorten.

Wildbienen sind sehr praktisch orientiert. Lange Flugwege nehmen sie nur dann auf, wenn es in der Nestumgebung keine geeigneten Futter-, Baustoff- oder Wasserquellen gibt. Wenn alles Notwendige an einem Ort vorhanden ist, um so besser. Zudem nehmen auch viele anderen Insekten das Angebot gerne an.

Nester im Boden

Die meisten Bienenarten nisten im Boden (sandig oder lehmig, flach oder steil, trocken oder eher feucht – je nach Art unterschiedlich). In den meisten Gärten sind solche Orte schwer zu finden, daher liegen diese Nistplätze eher in der näheren oder weiteren Umgebung. Natürlich ist es möglich, geeignete Umgebungsbedingungen auch im eigenen Garten zu schaffen. Damit man die kleinen Gartenbesucher aber nicht stört, ist eine unberührte Brutfläche über das ganze Jahr notwendig, da die meisten Nachkommen in ihren Brutnestern überwintern und erst im darauffolgenden Jahr schlüpfen. Eine entsprechende Gartengröße ist daher von Vorteil aber nicht zwingend erforderlich. Mit Lehm gefüllte Gartenbausteine oder ein trockener sandiger Ort (z.B. unter einem Balkon) können schon geeignete Nistplätze darstellen.

Oberirdische Nester

Kleiner Totholzbereich im Garten
Kleiner Totholzbereich im Garten

Oberirdische Nester werden häufig in Hohlräumen von Totholz, Halmen oder Wandöffnungen gebaut, oder an Pflanzen oder Ästen befestigen. Diesen Arten können wir mir geeigneten Nisthilfen einfach unter die Arme greifen (Siehe Teil 4). Die gehörnte Mauerbiene ist am wenigsten wählerisch. Sie baut ihr Nest in allen Öffnungen, die sie finden kann. Hier macht sie auch nicht vor Möbeln oder Steckdosen halt.

Totholzbereiche

Totholzbereiche dienen nicht nur als Brutplätze, sondern sind geleichzeitig Nahrungsquelle, Versteck und Baustofflieferant. Ein alter Baumstumpf, ein liegengelassener Schnittguthaufen oder eine Benjeshecke sind bestens geeignet und nehmen nur wenig Platz ein.

Geben Sie den Insekten einen kleinen Bereich Ihres Gartens und erfreuen sie sich an der wachsenden Vielfalt. Mit den Insekten kommen dann auch viele andere Besucher (z.B. Vögel) vermehrt zu Besuch.

Wildbienen

im eigenen Garten oder Balkon

Teil 2 – Ein ganzjähriges geeignetes Blütenangebot bereitstellen

Damit Wildbienen und viele andere Insekten den eigenen Garten besuchen oder sogar besiedeln, ist ein geeignetes und breites Blütenangebot wichtig. Irrtümlicherweise wird häufig angenommen, der Nektar sei das wichtigste Blütenprodukt für Bienen. Viel zu oft wird leider die Bedeutung des Pollens und damit der Pollenquellen unterschätzt. Daher ist darauf zu achten, dass die Blühpflanzen Nektar und Pollen bereitstellen. Der Nektar stellt als leicht verdauliche Zuckerlösung eine rasch umsetzbare Energiequelle dar, der »Treibstoff« für den Flug. Pollen hingegen sind essentieller Bestandteil der Larvennahrung von Wildbienen.

Hornissenschwebfliege auf Wasserdost
Hornissenschwebfliege auf Wasserdost

Narzissen, Tulpen, Geranien und Petunien sind zwar schön anzusehen, haben jedoch für Wildbienen nur geringe Bedeutung. Verzichten Sie auf Pflanzen mit „gefüllten“ Blüten. Hier wurden die Staubgefäße durch Züchtung in Kronenblätter umgewandelt; für Insekten haben diese Blüten keinen Nutzen. Wildsorten sind vielfach besser geeignet, sind robuster und vermehren sich in der Regel selbst. Für einen schönen und insektenfreundlichen Garten greifen Sie daher zu einheimischen, biologisch angebauten Pflanzen, Samen oder Zwiebeln. Diese verzichtet auf die Behandlung mit „Neonicotinoiden“, einem hoch wirksamen und schwer abbaubaren Insektizid, das auch die Nützlinge schädigt.

Bienen sind nicht die einzigen Besucher in Ihrem Garten. Hummeln, Schwebfliegen, Hornissen, Wespen, Wanzen, Käfer, Libellen und Schmetterlinge bevölkern die Blüten, um Ihren Anteil am Nahrungsangebot zu sichern. Achten sie daher auf eine reiche Anzahl unterschiedlicher Blühpflanzen. Auch Bäume und Sträucher wie Weiden, Obstbäume, Ahorn, usw. sind hervorragende Nektar- und Pollenlieferanten.

Honigbiene auf Apfelblüte
Honigbiene auf Apfelblüte

Einheimische Kräuter wie beispielweise Brennnessel oder Wilde Möhre sind nicht nur Nektar- und Pollenlieferanten, sondern auch Kinderstube und Wohnung für Schmetterlinge, deren Raupen und vielen anderen Insekten. Lassen Sie Pflanzen nach der Blüte stehen. Die Insekten und auch die Vogelwelt werden es danken.

Der Einfachheit halber, unterteilen wir das Vegetationsjahr in drei Abschnitte, die grob an die Lebenszeit der verschiedenen Wildbienen- und Insektenarten angepasst sind.

  1. Mitte Februar bis Mitte Mai
  2. Mitte Mai bis Mitte August
  3. Mitte August bis Mitte November

Eine Auswahl an Pflanzen im Laufe der Vegetationsperiode, finden Sie (mit Angabe des Nektar- und Pollenwerts) unter Wildbienen im eigenen Garten und Balkon. Weitere Detailinformationen kann man sich auch leicht im Internet oder der örtlichen Bücherei beschaffen.

Wildbienen

im eigenen Garten oder Balkon

Teil 1 – Allgemeine Informationen

Es gibt rd. 600 Bienenarten in Deutschland. Hiervon stehen ca. 50% auf der roten Liste.

Etwa 90% der Wildbienenarten leben solitär und erledigen ihr Brutgeschäft alleine. Arten mit sozialer Lebensweise hingegen bilden Staaten um eine Königin. Hierzu gehören Honigbienen, einige Furchenbienenarten und Hummeln. Eine vielfältige und naturnahe Umgebung mit einem breiten Angebot von Nahrungspflanzen und Nistmöglichkeiten fördert die Ansiedlung vieler Bienenarten und auch anderer Insekten.

Gehörnte Mauerbiene bei der Paarung
Gehörnte Mauerbiene bei der Paarung

Das Wildbienenjahr beginnt Ende Februar und endet Ende Oktober. Zu jeder Jahreszeit fliegen andere Bienenarten, die auf das typische Blühspektrum des jeweiligen Monats zugreifen. Jede Bienenart ist normalerweise nur vier bis sechs Wochen aktiv und stirbt danach. Zunächst schlüpfen die Männchen und warten bei den Nistplätzen auf den Schlupf der Weibchen. Nach der Paarung beginnt das Weibchen ein Nest zu bauen und Pollen und Nektar für ihre Brut zu sammeln. Der Nestbau von Wildbienen ist vielfältig. Je nach Art bauen sie ihr Nest bzw. ihre Brutzellen im Boden, in Totholz, in Markstängeln, in allen Arten von Hohlräumen oder frei an Felsen oder Pflanzen.

Das Blütenangebot ist für Wildbienen sehr wichtig. Etwa die Hälfte der Wildbienenarten sind auf Pollen einer einzigen Pflanzengattung, -familie oder -art spezialisiert. Andere Arten können hingegen auf ein breiteres Blütenangebot zugreifen.

Frühjahrs-Pelzbiene am Lungenkraut
Frühjahrs-Pelzbiene am Lungenkraut

Viele Wildbienenarten kommen nur in speziellen Lebensräumen vor. Dies können der eigene Garten, Parks, Wälder, Magerwiesen, Grünland, Feuchtgebiete oder Agrarlandschaften sein. Monokulturen, der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden der Anbau überzüchteter, gefüllter Blütenpflanzen sowie eine absolut saubere Gartenlandschaft sind Gift für die Artenvielfalt. Hier wird man nur wenige Insekten sichten.

Im eigenen Garten kann man Wildbienen und andere nützliche Insekten anlocken, indem

  1. ein ganzjähriges (Februar bis Oktober) Blütenangebot vorhanden ist. Wildbienen benötigen große Mengen Pollen und Nektar für eine erfolgreiche Fortpflanzung über die gesamte Vegetationsperiode.
  2. geeignete Nisthabitate vorhanden sind oder bereitgestellt werden. Wildbienen stellen aufgrund der unterschiedlichen Nistweisen hohe Ansprüche an ihre Nistplätze.
  3. Wasserstellen vorgehalten werden.

Bei geeigneten Umgebungsbedingungen, beginnt das Bienenjahr bereits im März mit der gehörnten Mauerbiene, der rostroten Mauerbiene und der Frühlings-Pelzbiene. Im Laufe des Jahres erfolgt ein reges Kommen und Gehen weiterer Bienen- und anderer Insektenarten. Bei genauem Hinschauen kann man sogar einzelne Individuen seltenerer Arten entdecken.

 

Gewerbegebiete für Insektenschutz

Grünflächen drumherum können summen und brummen

Die Vielfalt an Tier- und an Pflanzenarten geht weiter zurück. Dabei sind wir Menschen auf diese Biodiversität angewiesen, für die Gesundheit und die Stabilität der uns umgebenden Umwelt. Dafür können nicht nur Gartenbesitzer, Kommunen und die Landwirtschaft viel tun, sondern auch Unternehmen rund um ihre Produktions-, Lager- und Rangierflächen. Denn da herrscht oft noch „grüne Ödnis“, in der keine Wildblumen, keine Insekten und keine Vögel einen Lebensraum finden.

Oft viele tausend Quadratmeter kurzgeschorener Rasen


Das typische Bild in Gewerbegebieten: Produktions- oder Lagerhallen, umgeben von tausenden, wenn nicht zehntausenden Quadratmeter grüner Einöde, pflegeleichte, sattgrüne Rasenflächen, oft von Mährobotern auf wenige Zentimeter kurzgehalten. Hier lebt kein Schmetterling, keine Schwebfliege, keine Wildbiene und kein Laufkäfer. Und deshalb kommt höchstens mal eine Amsel zu Besuch, wegen der Regenwürmer. Immerhin sind die Rasenflächen nicht versiegelt, Regenwasser kann versickern und damit Grundwasser neu bilden. Aber die Vielfalt an Lebewesen, die unsere Natur stabil halten, kann hier nicht existieren.  


Unternehmen könnten auf ihren Flächen viel tun


Dabei ist es gar nicht so schwer, mehr Artenvielfalt zuzulassen. Im Rathaus Hennef gastiert vom 12.- 23. August die Wanderausstellung „Naturnahe Firmengelände“ mit zahlreichen Ideen und Beispielen, wie bunt und pflegeleicht monotone Grünflächen umgestaltet werden können. Damit sich reich blühende Wildblumen und Stauden, Eidechsen, Igel, Vögel und Schmetterlinge ansiedeln. Und das erfreut in der Regel auch die Beschäftigten der Gewerbebetriebe und schafft ein positives Image für das Unternehmen. Die AG Blühendes Hennef der städtischen Agenda21-Gruppe möchte mit Firmen ins Gespräch kommen und sie bei einer naturnahen Umgestaltung ihrer Grünflächen unterstützen. Nehmen Sie gerne Kontakt auf: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Detlef Reepen blüHen

 

 

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